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Die Frage nach dem Warum


Gast RainerS

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Als ich die Vorstellung von  @Sailor Fortune las, kamen die Erinnerungen zurück - an meine Zeit in und um München, die Berge, meine Motorräder und an den Denzel Alpenatlas. 

Und mir kam die Frage nach dem Warum in den Sinn. Was fasziniert mich so, auf zwei Rädern die Welt immer wieder neu zu entdecken? Warum fahr ich Kilometer um Kilometer - ohne wirklich ankommen zu wollen?

Für mich ist Motorradfahren irrational und genau deshalb liebe ich es. Mein Leben ist vernunftbestimmt und mit dem Mopped kann ich ausbrechen. Ich fühl’ mich frei. Vor allem, weil das Unterwegs so reduziert ist. Wenn es regnet, werde ich nass und dreckig, wenn die Sonne scheint, schwitze ich (früher hat es mich oft unendlich gefroren) und dazwischen geniesse ich jeden Kilometer alleine mit mir selbst. Die Zeit wird unwichtig, da das Fahren das Ziel ist. Der Blick auf die Strasse hat etwas Meditatives, die Gedanken an den Alltag sind weit weg. Auch bin ich stolz darauf, das Biest unter mir beherrschen zu können - zumindest bilde ich mir es ein, wenn die Geschwindigkeit die Vernunft ausser Kraft setzt. Und es ist egal, ob ich dabei in den Alpen, in Indien, Laos, Vietnam oder eben in Kambodscha unterwegs bin. Vielleicht ist in der Ferne die Beziehung zum eigenen Motorrad intensiver, da man direkter von seinem Gefährt abhängt - die Gefühle sind die Gleichen.

Diese “Freude am Fahren’ macht mich süchtig auf eine Art. Natürlich ist eine Ducati etwas besonderes für mich. Ihre wahre Schönheit kommt immer dann zum Vorschein, wenn man sie fordert. Gäbe es sie nicht, wäre es jedoch eine andere.

 

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Was bindet Euch ans Bike?

 

P.S. Die Frage bitte nicht missverstehen. Jeder ist anders, denkt anders, hat einen anderen persönlichen Hintergrund und hat deshalb auch unterschiedliche Motivationen, sich auf's Motorrad zu setzen. Mir geht es um die Frage nach dem Wesentlichen ... das mir bei den ganzen Optikdiskussionen im Forum manchmal etwas verloren geht. Darum interessiert mich Eure ehrliche Meinung ... nachdem ich von der Probefahrt nach Meran mit Halbschale und Jeans gelesen habe ?

 

bearbeitet von RainerS
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Wegen dem ausbrechen aus dem Alltag. Nur fuer sich sein!

Auch mal über die Stränge schlagen. Bis ein Sherrif mit Video an Bord einen wieder zurück in die Realitaet holt.

Motorrad fahren macht Spaß ohne Frage. Ich frage mich aber auch oft selber wozu? Man riskiert doch bei jeder Fahrt seine Knochen und Leben mit all den Deppen auf d Straß und ist natúrlich auch eine Sparkasse. Wiederum kann ich auch am Nachmittags von nem Berg oder Fahrrad fallen...

Leben ohne Risiko ist kein Leben!

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Sportlich "Moppedfahren" ist in meinem Alter eine mentale und körperliche Herausforderung die jede Menge Spaß macht. Wenn man keine Bodenprobe nimmt, bleibt man fit und geschmeidig, und ist motiviert auch andere Sportarten zu machen, damit es mit den "Moppedfahren" klappt.

Die speziellere Frage wäre nun, warum man sich die relativ exorbitanten Kosten einer schönen Ducati dafür ans Bein bindet, diese Antwort dürfte dann total irrational ausfallen.

Beste Grüße

Lutz 

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vor einer Stunde schrieb CubaLibreee:

 Bis ein Sherrif mit Video an Bord einen wieder zurück in die Realitaet holt.

OT: In diesem Zusammenhang wundert es mich sehr, dass die Marchalls auf ihren dicken fetten Gummikühen sehr viel eher bei Typen wie mir eine Zeitnahme tätigen können, als bei den wirklich schnellen Jungs.

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Alles erledigt. Wetter passt. Klamotten an. Dank dem hohen Bock schnell durch den Verkehr aus der Stadt schlängeln. Kurz 20km Autobahn, Moped ist auf Temperatur, Du auch. Im Geläuf ordentlich an der Strippe ziehen, konzentriert fahren,...nur das, nichts anderes im Kopf.

Mit dem Motorrad reisen:  Der Urlaub geht los sobald wir den Motor starten und nicht erst am Zielort. Ich plane nicht konkret, denke nur an ein interessantes Ziel und schaue auf welchem Weg wir das erreichen können, evtl ums Wetter herum. Fahren soweit es geht und dann ein Zimmer suchen. Du warst den ganzen Tag mit deinem Partner zusammen und bist ohne gequatsche ausgekommen, empfindest höchstes gegenseitiges Verständnis. Fr los, Sonntag heim, viele km, ein Gefühl wie 7 Tage Urlaub, nie Leerzeit, immer in Bewegung und so viele Bilder gesammelt.

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vor 4 Stunden schrieb RainerS:

meine Motorräder und an den Denzel Alpenatlas. 

...der "Denzel"...jahrelang meine Lieblingslektüre,jeder Pass wurde abgefahren und nachher im Denzel abgehakt

was gibt es schöneres als morgens auf den Bock zu steigen und in die Berge zu fahren oder einen Pass hoch zu jucken!

Oder einfach nach der Arbeit,wie Freitag letzte Woche kurz über die Alb nach Sigmaringen,das Donautal bis Beuron,das Bähratal bis zum Lochen...

da biste einfach  mal 3-4 std weg von allem um dich herum!!!

Gruß Uwe

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Auf dem Motorrad kann ich vom Alltag abschalten und bin ganz im Jetzt und Hier, geniesse mit allen Sinnen und bin (wenns läuft) im Flow. Zudem erreiche ich mit dem Motorrad Gegenden, die ich im Auto nie besuchen würde. Ich geniesse das Unmittelbare, direkte. Voll in der Natur, der Weg ist das Ziel, nur das Gefühl zählt...  einfach schön!

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Ich liebe u.a. auch das vielfältige am Mopped fahren. Deswegen habe ich in der Regel immer mindestens zwei Moppeds in der Garage.


Ich liebe es die Physik zu spüren wenn man satt durch die Kurven bügelt. Ich liebe die ganzen Spielereien wie Wheelies, Stoppy Drifts weil man hochkonzerntriert ist und zu 100% mit Geist und Seele beim Mopped ist. Alles andere verschwindet dann für diese Momente im Nichts.
Und rein gar nichts liegt einem dann mehr auf dem Gemüt.
In diesen Momenten spüre ich das ich frei bin.

Ich liebe zwar diese Spielereien, aber ich liebe es auch gemütlich durch die Abendsonne zu rollen. Die Sonne bricht überall durch die Bäume die unsere kleinen Landstrassen um die Hügel unseres bergischen Landes säumen. Der leicht frische Abendwind bläst einem um die Nase...oft fährt man neben kleinen Flüßen her und zu guter letzt setzt man sich dann noch in irgendeinem Bikertreff neben wildfremde Leute, trinkt ein kaltes Bier und quatscht über Gott und die Welt.
Was für Frauen ein Tag in der WellnessOase ist, ist für Männer so ein entspannter Tag auf dem Mopped. Ist wie Urlaub für mich.
In diesen Momenten bin ich glücklich.

Und zu guter letzt das was ich all die Jahre nicht leiden konnte, woran ich allerdings mittlerweile meine Freude drann habe.
Das schrauben am Mopped.
Kleinere gelegentliche Arbeiten die notwendig waren habe ich immer mit wiederwillen gemacht.
Mittlerweile habe ich aber entdeckt das mit dem richtigen Werkzeug, in der richtigen Umgebung und mit einer Flasche Bier und entsprechender Gelassenheit auch größere Schrauberarbeiten durchaus etwas entspannendes haben.
Und wenn man dann etwas fertig hat mit dem man sich vorher keinen Millimeter auskannte dann macht es einfach Spaß auf die fertige Arbeit zu schauen.
In diesen Momenten bin ich stolz.

Und all das macht das Motorradfahren für mich zu einer Leidenschaft die ich seit 40Jahren in mir trage und hoffe das ich das auch noch weitere 40Jahre darf.





 

bearbeitet von Super-Moto
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Kam leider spät zum Vergnügen und fahre erst seit 3 Jahren, aber wie die meisten hier schon geschrieben haben, es ist der perfekte Hobby um vom Alltagsstress wegzukommen und um abzuschalten. Volle Konzentration nur auf die Strasse und trotzdem mal die wunderschönen Landschaften genießen. Mal mit mehr Adrenalin, mal mit weniger.

Der Sound der Maschine, die Gerüche der Umgebung zusammen mit den Bunten Farben ist einfach ein Balsam für meine Seele! Die Verbundenheit mit der Maschine und das Vertrauen zu ihr einfach unbeschreiblich.

 

 

 

bearbeitet von VinceV78
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....das Bollern beim runterschalten.........das die Arme beim Gasgeben doch länger werden als gedacht.........und ja schön festhalten.........mit den Buddies unvernünftig nah Rad an Rad durch Serpentinen zu düsen.........über Angststreifen Scherzen .........in seiner Kluft unheimlich cool zu sein......... und das obligatorische Bier.........und ein gutes Gefühl.

Im Gedanken selbstbestimmt und ungehindert vorneweg fahren ....ach das ist so viel !!

 

 

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Ich hab die Hyper seit Ende Mai und hab jetzt 8000 KM auf der Uhr stehen. Hab sie mir neu gekauft weil sie mich bei der Probefahrt einfach süchtig gemacht hat. Süchtig nach noch mehr Freiheit. Nach noch mehr Kilometer. Nach noch mehr Fahrspaß.
Und das ist es was mein Motorradfahren ausmacht. Meine Sucht zu befriedigen.
Ich sitze nahezu jeden Tag auf dem Bock und unter 80 km komme nicht nach Hause.
Mein Job stresst mich und nimmt mich vollends ein. Da ist es einfach klasse mal auszubrechen. Ob alleine oder mit Freunden. Es ist immer wieder klasse bekannte Strecken zu fahren oder neue zu finden.
Allerdings bin ich auch süchtig nach Schrauben. Stange dürfen die anderen fahren ;) 
 

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